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VITA ANTIQUA Library                                                           ISBN 966-95597-1-5

One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Die sog. «sarmatischen» Fibeln in Mittel- und Osteuropa, 87-111

Magdalena MACZYNSKA

 Die sog. «sarmatischen» Fibeln mit hohem Nadelhalter und oberer Sehne, mit Sehnenhaken bzw. Kopfknopf erweckten seit langem das Interesse besonders der ungarischen und slowakischen Forschem. Ihr Name wurde von T. Kolnik in die Fachliteratur eingetragen.

In dem vorgelegten Beitrag wurden Fibeln des «sarmatischen» Typs gesammelt und kartiert. Ihre Vorformen sind im spätskythischen Gräberfeld Skifskij Neapel’ auf der Krim, in der antiken Stadt Olbia, im Bereich der dakischen Kultur in der Walachei und im sarmatischen Gebiet Ostungams zu notieren. Die grössten Konzentrationen lassen sich in der Walachei, am oberen Dnestr und an der mittleren Donau beobachten. Im weiter nach Norden gelegenen Gebieten kommen sie meistens in der Przeworsk-Kultur vor. Die «sarmatischen» Fibeln sind in den geto-dakischen und sarmatischen Kulturen in die zweite Hälfte des 2. und den Anfang des 3. Jhs. datiert, in der Przeworsk- und der Wielbark-Kultur in die Stufe C la, teilweise auch in die Stufe C lb datiert, was der zweiten Hälfte des 2. und der ersten Hälfte des 3. Jhs. entspricht.

Ausser den vom Süden importierten «sarmatischen» Fibeln verbreitete sich im Barbaricum auch ihre lokale Herstellung, wofür eine neuentdeckte Gussform aus Thüringen, eine eiserne Nachahmung vom Bereich der Przeworsk-Kultur und einige Vorformen aus dem pommerschen Hortfund sprechen.

Der Ursprungsgebiet der «sarmatischen» Fibeln ist im dakischen und sarmatischen Milieu, d.h. in der Walachei und Ostungam zu suchen, wo sie sich unter dem provinzialrömischen Einfluss entwickelt haben und woher ihre Vorfomen auch bekannt sind. Von daher haben sie sich ins obere Dnestrgebiet und weiter nach Norden, hauptsächlich in die Przeworsk-und Wielbark-Kultur verbreitet. Vielleicht ist ihre Herkunft noch weiter nach Osten zu suchen, d.h. an der nördlichen Schwarzmeerküste, doch es mangelt immer noch an überzeugende Belege.

Die Fibeln mit hohem Nadelhalter und oberer Sehne sind ein ausgesprochener Bestandteil der Frauentracht. Sie treten ausschliesslich in Frauenbestattungen und Siedlungsfiinden, nie dagegen in Waffengräbem.

Language: Russian

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 Cite as:

Maczynska, M. 1999. O tak nazyvayemykh «sarmatskikh» fibulakh v Sredney i Vostochnoy Evrope (Die sog. «sarmatischen» Fibeln in Mittel- und Osteuropa). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 87-111 (in Russian).