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VITA ANTIQUA Library                                                           ISBN 966-95597-1-5

One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Die Tracht der Barbaren des 5. Jhs. nach den Funden aus dem Gräberfeld LuCistoe auf der Krim, 203-230

Elzara CHAJREDINOVA

An der Wende des 4./5. Jhs. verliessen die von den Hunnen gefährdeten Alanen ihre Gräberfelder in Druznoe, Perevalnoe und Nejzac, die im Vorgebirge lagen. Ihre neuen Nekropolen wurden an den Bergabhängen der mittleren Gebirgskette an der Bakla, in Skalistoe und Luäistoe, gegründet. Bisher sind die Gräberfelder die Hauptquelle für die Kenntnis der Barbaren der südwestlichen Krim während der Völkerwanderungszeit. Aus der Nekropole in Lucistoe verfugen wir über die zahlreichsten Grabkomplexe des 5. Jhs., u.a. mit mehreren Trachtbestanteilen wie Gürtelzubehör, Fibeln und Schmuck, die die Trachtrekonstruktion ermöglichen.

Die Männer aus Luäistoe, sowohl Krieger wie gewöhnliche Mitglieder der Gesellschaft, trugen auf dem Obergewand einen Gürtel mit Schnalle. An den Gürtel wurde auf der linken Seite ein Messer, auf der rechten - eine Tasche befestigt. Der Kriegergürtel war breiter und oft mit Riemenbeschlägen verziert. Das Schwert hing am Schwertgürtel an der linken Seite und wurde mit Schnallen und einem Ring versehen. Das Obergewand wurde manchmal mit einer Fibel auf der linken Brust verschlossen. Die Schuhe waren jeweils mit Riemen und Schnallen versehen, wobei die Männer, die keine Krieger waren, keine Schuhgamituren besassen. Die für das 5. Jh. charakteristischen männlichen Trachtbestandteile sind in weiten Gebieten bei der sesshaften Bevölkerung des Hunnenreiches verbreitet.

Einen ausgeprägten ethnischen Charakter hat die Frauentracht. Die Frauen trugen zwei Typen des Obergewandes. Der erste Typ, ohne Gürtel, wurde auf der Brust mit einer Fibel verschlossen, bei dem zweiten, mit Gürtel und Schnalle, fehlen Fibeln. Eine Fibel auf der Brust oder am Arm ist ein charakteristisches Merkmal der lokalen Tracht der Alanen. Eine reiche Alanin trug ausserdem ein Stirnband mit goldenen Apliken.

Im 5. Jh. übernahm die alanische Bevölkerung der südwestlichen Krim den Stil, der sich im Hunnenreich an der Donau entwickelte und dessen Bestabdteile Gürtelschnallen, Fibeln, Polyederohrringe und Armringe waren. Es wurden ebenfalls die Blechfibeln vom Donaugebiet übernommen, ihre Tragweise aber, d.h. zwei identische an den Schultern, wurde im alanischen Milieu anders. Im 5. Jh. kamen auch auf der südwestlichen Krim je zwei Fibeln auf der Brust vor, entweder unterschiedlich oder eines Typs, aber verschiedener Grösse. Die importierten Blechfibeln wurden nach der alten alanischen Mode getragen, d.h. eine auf der linken Brust. Diese zwei Trachtypen, mit zwei und mit einer Fibel, blieben in Gebrauch innerhalb einer ethnischen Einheit während des ganzen 5. Jhs..

Language: Russian

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Cite as:

Chajredinova, E. 1999. Kostyum varvarov v veka po materialam mogilnika u sela Luchistoe v Kryimu (Die Tracht der Barbaren des 5. Jhs. nach den Funden aus dem Gräberfeld Luсistoe auf der Krim). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 203-230 (in Russian).