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VITA ANTIQUA Library                                                           ISBN 966-95597-1-5

One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Die Tracht der Barbaren des 5. Jhs. nach den Funden aus dem Gräberfeld LuCistoe auf der Krim, 203-230

Elzara CHAJREDINOVA

An der Wende des 4./5. Jhs. verliessen die von den Hunnen gefährdeten Alanen ihre Gräberfelder in Druznoe, Perevalnoe und Nejzac, die im Vorgebirge lagen. Ihre neuen Nekropolen wurden an den Bergabhängen der mittleren Gebirgskette an der Bakla, in Skalistoe und Luäistoe, gegründet. Bisher sind die Gräberfelder die Hauptquelle für die Kenntnis der Barbaren der südwestlichen Krim während der Völkerwanderungszeit. Aus der Nekropole in Lucistoe verfugen wir über die zahlreichsten Grabkomplexe des 5. Jhs., u.a. mit mehreren Trachtbestanteilen wie Gürtelzubehör, Fibeln und Schmuck, die die Trachtrekonstruktion ermöglichen.

Die Männer aus Luäistoe, sowohl Krieger wie gewöhnliche Mitglieder der Gesellschaft, trugen auf dem Obergewand einen Gürtel mit Schnalle. An den Gürtel wurde auf der linken Seite ein Messer, auf der rechten - eine Tasche befestigt. Der Kriegergürtel war breiter und oft mit Riemenbeschlägen verziert. Das Schwert hing am Schwertgürtel an der linken Seite und wurde mit Schnallen und einem Ring versehen. Das Obergewand wurde manchmal mit einer Fibel auf der linken Brust verschlossen. Die Schuhe waren jeweils mit Riemen und Schnallen versehen, wobei die Männer, die keine Krieger waren, keine Schuhgamituren besassen. Die für das 5. Jh. charakteristischen männlichen Trachtbestandteile sind in weiten Gebieten bei der sesshaften Bevölkerung des Hunnenreiches verbreitet.

Einen ausgeprägten ethnischen Charakter hat die Frauentracht. Die Frauen trugen zwei Typen des Obergewandes. Der erste Typ, ohne Gürtel, wurde auf der Brust mit einer Fibel verschlossen, bei dem zweiten, mit Gürtel und Schnalle, fehlen Fibeln. Eine Fibel auf der Brust oder am Arm ist ein charakteristisches Merkmal der lokalen Tracht der Alanen. Eine reiche Alanin trug ausserdem ein Stirnband mit goldenen Apliken.

Im 5. Jh. übernahm die alanische Bevölkerung der südwestlichen Krim den Stil, der sich im Hunnenreich an der Donau entwickelte und dessen Bestabdteile Gürtelschnallen, Fibeln, Polyederohrringe und Armringe waren. Es wurden ebenfalls die Blechfibeln vom Donaugebiet übernommen, ihre Tragweise aber, d.h. zwei identische an den Schultern, wurde im alanischen Milieu anders. Im 5. Jh. kamen auch auf der südwestlichen Krim je zwei Fibeln auf der Brust vor, entweder unterschiedlich oder eines Typs, aber verschiedener Grösse. Die importierten Blechfibeln wurden nach der alten alanischen Mode getragen, d.h. eine auf der linken Brust. Diese zwei Trachtypen, mit zwei und mit einer Fibel, blieben in Gebrauch innerhalb einer ethnischen Einheit während des ganzen 5. Jhs..

Language: Russian

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Cite as:

Chajredinova, E. 1999. Kostyum varvarov v veka po materialam mogilnika u sela Luchistoe v Kryimu (Die Tracht der Barbaren des 5. Jhs. nach den Funden aus dem Gräberfeld Luсistoe auf der Krim). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 203-230 (in Russian).

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One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Über die Verbreitung der jungkaiserzeitlichen achtförmigen Bernsteinanhänger in Sudeuropa und in Kaukasus, 171-202

Anna MASTYKOVA

 Die achtförmigen Bernsteinanhänger im Fundmaterial der Cemjachov-Kultur werden mit Recht als ostgermanisches Merkmal interpretiert. Sie sind jedoch aus dem pontischen Gebiet und Kaukasus bekannt, wo es schwierig anzunehmen ist, es hätten hier die Träger der Wielbark- bzw. der Cemjachov-Kultur gelebt. Solche Funde stammen z. B. aus Dagestan am Kaspischen Meer und aus Abchasien. In der vorgelegten Studie wird es versucht, zu bestimmen, woher solche Anhänger ins Schwarzmeergebiet und nach Kaukasus gelangten.

Die achtförmigen Bernsteinanhänger kommen vor allem in den Stufen Clb- C2 (200-325), aber auch später vor, u. z. in der Stufe D (360/ 370-440/450). Sie sind in der Cemjachov-Kultur weit verbreitet, wohin sie aus dem Bereich der Wielbark-Kultur kamen. In Pommern sind sie aus den jungkaiserzeitlichen Gräberfeldern und aus der D^bczyno-Gruppe bekannt. In derselben Zeit erscheinen sie auch in der westbaltischen Kultur.

Ähnliche Bernsteinanhänger sind auch aus den skandinavischen Grabkomplexen bekannt, vor allen aus Jütland, Seeland, Fünen, Bomholm, wo sie bereits in der Stufe Clb (200-260/270) auftreten und in den Stufen C2 (260/270-300/320) und C3 (310/320-360/370) weiter in Gebrauch bleiben. Die Verbreitung der achtförmigen Bernsteinanhänger umfasst ebenfalls den Karpatenbecken, das Elbgebiet und Böhmen. In Mecklenburg, Schleswig, im Oder- und Elbgebiet sind sie für die jüngere römische Kaiserzeit charakteristisch. Als Beigabe erscheinen sie im Fürstengrab 8 in Hassleben, einem der wichtigsten Grabkomplex der Stufe C2, der mit der Münze 253-268 datiert ist. Es scheint, diese Anhänger gelangten von der Weichsel-Oder-Elbe-Zone in den westlichen Teil Germaniens, wo sie z. B. in Gundelsheim, im Fürstengrab eines dreijährigen Mädchens der Stufe C2 gefunden worden sind. In der reichen Doppelbestattung in Gerlachsheim kommen sie ebnfalls vor; es ist ein Grabkomplex der Stufe C3, was eine silberne Schildfibel und ein inkrustiertes Glasgeföss belegen. Im alamannischen Frauengrab von Schleitheim-Hebsack in der Schweiz befanden sich unter reichen Beigaben auch vier achtförmige Anhänger. Das Grab datiert ins Ende des 4. bzw. in den Anfang des 5. Jhs. Die genannten Funde deuten daraufhin, dass die achtförmigen Bernsteinanhänger von Personen vom gehobenen sozialen Status getragen wurden.

Die achtförmigen Bernsteinanhänger sind aus Nordgallien bekannt, u.z. in Frauenbestattungen mit mit germanischen Beigaben am Rhein. Sie kommen aber auch in den typischen provinzialrömischen Gräbern vor, die in keinem Zusammenhang mit den Germanen stehen, wie Niederzier, Breny, Köln, Dieu-sur-Meuse, Weiden). Allerdings, wird ihre Anwesenheit in diesen Grabkomplexen als Resultat der Kontakte mit der germanischen Welt, mit dem Elb-Oder-Weichselgebiet oder mit Dänemark interpretiert. Ein Fund ist ausserdem aus Südwestengland bekannt, u.z. aus dem spätrömischen Gräberfeld in Fordington Hill. In den Donauprovinzen wurden solche Anhänger in der spätrömischen Nekropole Mautem und in den pannonischen Gräberfeldern der postvalentinianischen Zeit (nach 360) entdeckt. Es sind schliesslich noch einige weitere Funde aus dem spätrömischen Friedhof in Callatis und aus der Westküste des Schwarzmeeres hinzufügen. Sie wurden sogar in Palästina, im Fundkomplex des 4. Jhs. notiert.

Es wäre vollkommen falsch, in allen diesen Funden die Spuren der Träger der Wielbark-Kultur zu sehen, obwohl die ostgermanische und südwestbaltische Herkunft der achtförmigen Bernsteinanhänger keinem Zweifel unterliegt. Es ist vielmehr zu vermuten, dass in den römischen Provinzen und im Barbaricum diese Anhänger im 4. Jh. ihre ethnische Zugehörigkeit verloren haben und sich von Britannien bis nach Palästina als Halsketten-, seltener Armringbestandteile verbreiteten.

Diese Bemerkung ist bei den Studien über die Verbreitung der achtfbrmigen Anhänger im pontisch-kaukasischen Raum von wesentlicher Bedeutung. Sie treten in einigen sarmatischen Nekropolen im Don- und Wolgagebiet auf. Ihre Anwesenheit am Don mag auf die alanisch- sarmatischen Kontakte zur Zeit der gotischen Völkergemeinschaft hinweisen. Die Funde vom Wolga-Gebiet sind jedoch als Ausdruck der direkten sarmatisch-germanischen Verbindungen nicht so eindeutig zu interpretieren.

Die achtfbrmigen Bernsteinanhänger sind aus den spätkaiserzeitlichen und völkerwanderungszeitlichen Nekropolen der Krim und des Taman bekannt und werden gewöhnlich für Spuren der Kontakte der Krimer Alanen mit den Germanen gehalten. Das Problem sieht aber nicht so einfach aus. Es sei zu erinnern, dass die auf der südwestlichen Krim gefundenen Halsketten mit achtfbrmigen Anhänger ihre Entsprechungen im Bereich der Cemjachov- und der Wielbark-Kultur finden. Die Halsketten mit ähnlichen wie auf der Krim gefundenen Bestandteilen kommen in Gallien und im freien Germanien vor. So ist es zu vermuten, dass die auf der Krim gefundenen Colliers mit achtfbrmigen Bernsteinanhängern nicht den direkten Einfluss der Ostgermanen, aber eine allgemeine Mode des 4. Jhs. widerspiegeln, in der diese Anhänger der ostgermanischen Herkunft einen festen Bestandteil bildeten.

Solche Anhänger sind ebenfalls in Süddagestan und in Tscherkessien zu finden, wo hochwahrscheinlich von den Ostgermanen übernommen wurden, un zwar aus dem Gebiet der Cemjachov-Kultur, vermutlich über die Alano-Sarmaten am Don, bei denen solche Schmuckstücke, wie erwähnt, in Gebrauch waren, ln der Tat, in Nordkaukasus haben wir mit einer kleinen Gruppe der Funde vom Cernjachov-Typ zu tun.

Identische Anhänger stammen auch Abchasien, wohin sie mit den germanischen Truppen im römischen Dienst kommen durften. Es sei zu erinnern, dass nach römischem Recht die Eheschliessungen zwischen Bürgern und Nichtbürgem des Imperiums verboten waren (im weströmischen Teil funktionierte dieses Verbot sogar nach dem Fall Westroms). Deshalb wurden die Frauen der barbarischen Söldner vom Barbaricum geholt, die ihren Schmuck mitbrachten.

Die achtfbrmigen Bernsteinanhänger, deren Herkunft an der Ostseeeküste zu suchen ist, haben sich in der Spätkaiserzeit bei den Barbaren sowohl in den römischen Provinzen und sogar bis zum Nahen Osten weit verbreitet. Aus diesem Grund wäre es unbegründet, solche Funde aus dem pontisch-kaukasischen Gebiet nur mit der Cemjachov-Kultur in Zusammenhang zu bringen. Wenn die achtfbrmigen Anhänger nach Nordkaukasus hochwahrscheinlich als Resultat der kaukasisch-sarmatisch-germanischen Kontakte kamen, so wäre eine solche Interpretation für die Funde aus Abchasien und der Krim sicher nicht die einzige Möglichkeit.

Language: Russian

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Cite as:

Mastykova, A. 1999. O rasprostranenii yantarnykh gribovidnykh bus-podvesok pozdnerimskogo vremeni na yuge Vostochnoy Evropy i v Zakavkazye (Über die Verbreitung der jungkaiserzeitlichen achtförmigen Bernsteinanhänger in Sudeuropa und in Kaukasus). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 171-202 (in Russian).

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One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Perlen und Anhänger der frühen Phase der Cernjachov-Kultur (nach Grabfunden), 150-170

Oksana BOBROVSKAJA

 Es werden Zusammensetzungen von Perlen und Anhängern und deren Verbreitung in der frühen Phase der Cernjachov-Kultur untersucht. Der kurzen Forschungsgeschichte folgen die Gliederungskriterien der Perlen und Anhänger, ferner ihre Zusammensetzung und Verbreitung, schliesslich der Versuch, ihre Herkunft festzustellen.

Aufgrund der Beigabenvergesellschafungen mit den Leitfimden der frühen Phase der Cemjachov-Kultur (1. und 2. Stufe nach E. Gorochovskij) wurden die Zusammensetzungen von Perlen und Anhängern bestimmt, die entweder gut, wenig oder undatierbar sind. Die Leittypenliste der frühen Phase der Cemjachov-Kultur lässt sich mit purpuroten linsenfbrmigen und polyedrischen Glasperlen, doppelkonischen olivgrünen Spiralfadenperlen, mehrfarbigen mit Pflanzenmuster und grossen Bemsteinperlen ergänzen. Als diachronisch erweisen sich Grabkomplexe mit linsenfbrmigen und polyedrischen Perlen aus purpurrotem Glas. Die linsenfbrmigen Perlen sind mit den Fibeln der Serie A, die polyedrischen - mit den Fibeln der Serie В 1 nach E. Gorochovskij vergesellschaftet. Während der erstgenannte Perlentyp in Westpodolien vorkommt, sind die polyedrischen Perlen in weiten Gebieten verbreitet.

Unter den Perlen und Anhängern der frühen Phase der Cemjachov-Kultur lassen sich folgende Formen unterschieden: 1. Die Typen des sog. Gotenkreises; 2. Die allgemein in Europa verbreiteten Exemplare; 3. Die Typen der donauländischen Herkunft: 4.Diejenigen, die hochwahrscheinlich lokale Erzeugnisse der Cemjachov-Kultur waren.

Language: Russian

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Cite as:

Bobrovskaja, O. 1999. Busy i podveski rannego etapa chernyakhovskoy kultury (po materialam mogilnikov) (Perlen und Anhänger der frühen Phase der Cernjachov-Kultur (nach Grabfunden)). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 150-170 (in Russian).

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One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Schmucksachen mit Emaileinlagen aus Voran’kiv im Kiev-Gebiet, 144-149

Evgenij GOROCHOVSKIJ, Anatolij KUBYSEV, Rostislav TERPILOVSKIJ

 Im Dorf Voron’kiv, am linken Ufer des Dneper, etwa gegenüber der Mündung des Flüsses Stugna, wurden im Jahre 1992 während Erdarbeiten ein Armring und eine Fibel aus Bronze gefunden. Der offene Armring hat leicht verdickte Enden, die Fibel ist ein Derivat der T-Fibeln mit Emaileinlagen und gehört den spätesten Erzeugnissen des Emailkreises mit gewissen degenerierten Merkmalen. Die nächsten Entsprechungen stammen aus Chmil’na und Kompanijcy im Dnepergebiet, Kvetun' an der Desna und Pravobere2noe Cimljanskoe GorodiäCe am unteren Don. Die Fibeln aus Kompanijcy und Kvetun' lassen sich ins 4. Jh. datieren, wahrscheinlich in die erste Hälfte dieses Jahrhunderts. Die Armringe, die an das Exemplar aus Voron’kiv erinnern, haben einen breiten chronologischen Rahmen, u.z. vom 1. bis 7. Jh.

Der Fundkomplex aus Voron’kiv ist demnach in die erste Hälfte des 4. Jhs. datiert, d. h. in die Zeit, als im mittleren Dnepergebiet die temjachov- und die Kiever Kulturen bestanden. Da die Gegenstände des Emailkreises vor allem fllr die Kiever Kultur charakteristisch sind (das Fibelpaar aus Kompanijcy ist ein einziger glaubwürdiger Fund in einem Gräberfeld der Cemjachov-Kultur) und der Fundkomplex keine Drehscheibenkeramik enthält, ist es zu vermuten, dass die neue Fundstelle der Kiever Kultur angehört.

Language: Russian

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 Cite as:

Gorochovskij, E., Kubysev, A., Terpilovskij, R. 1999. Ukrasheniya kruga vyyemchatykh emaley iz sela Voronkiv na Kiyevshchine (Schmucksachen mit Emaileinlagen aus Voran’kiv im Kiev-Gebiet). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 144-149 (in Russian).

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One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Die Sporen aus dem Gräberfeld der Cernjachov-Kultur in Velika Bugaevka, 135-143

Oleg PETRAUSKAS

 Es werden hier zwei Sporen aus dem Gräberfeld der Cernjachov-Kultur in Velika Bugaevka, Rai. Vasil’kov, Obi. Kiev, behandelt. Die Sporen kommen in den Fundstellen der Cernjachov-Kultur selten vor, in den Nekropolen nur ausnahmsweise. Zwei erwähnte Exemplare sind wegen ihrer untypischen, bisher in der Ukraine unbekannten Form, besonders interessant.

Die beiden Sporen sind aus Eisen; die Bügel haben eine rechteckige Form, die Knöpfe sind ebenfalls rechteckig. Ein Exemplar ist zusätzlich mit einem Stift versehen, während das zweite nur zwei Knöpfe besitzt.

Die Sporen aus Velika Bugaevka gehören dem seltenen Typ von Plattsporen nach M. Jahn an, der sie ins 4. Jh. datierte.

Die besten Entsprechungen zu den beiden Funden sind im sarmatischen Material der römischen Kaiserzeit in Ungarn zu finden. Territorial und typologisch stehen sie auch den Silbersporen aus dem vor kurzem veröffentlichten Gräberfeld in Odai nahe.

Die Sporen aus Velika Bugaevka und Odai lassen sich in die Endphase der Cernjachov-Kultur datieren, d.h. in die Stufe C3 - Dl (letztes Viertel des 4. - erstes Viertel des 5. Jhs.).

Language: Russian

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 Cite as:

Petrauskas, O. 1999. Shpory iz mogilnika chernyakhovskoy kultury u sela Velikaya Bugayevka (Die Sporen aus dem Gräberfeld der Cernjachov-Kultur in Velika Bugaevka). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 135-143 (in Russian).

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One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Die Orientierung der Leichen in den Gräberfeldern der Cernjachov-Kultur (nach den anthropologischen Angaben), 126-134

Tatjana RUDIC

 Es wird versucht, die Relationen zwischen dem anthropologischen Typus der Verstorbenen der Cernjachov-Kultur und der Graborientierung festzustellen. Das anthropologische Material wurde nach Regionen in Gruppen verteilt. Als Vergleichsmaterial wurden die chronologisch und territorial der Cernjachov-Kultur nahen Befunde benutzt.

Die genannte Relation wurde in den Gräberfeldern der Cernjachov-Kultur am mittleren Dneper und in der Westukraine beobachtet. Die Schädel aus den nordorientierten Bestattungen des mittleren Dnepergebiets deuten auf die nordwestlichen bzw. westlichen anthropologischen Verbindungen hin. Chronologisch und morphologisch am nächsten steht ihnen das Material aus den baltischen Nekropolen des 2.-5. Jhs. Die westorientierten Gräber der Cernjachov-Kultur im mittleren Dnepergebiet lassen sich dagegen mit den Serien aus den Nekropolen dieser Kultur an der Schwarzmeemordküste und aus den spätskyhischen Gräberfeldern am besten vergleichen.

Die Schädel aus den westorientierten Bestattungen der Cernjachov-Kultur in der Westukraine sind mit dem kraniologischen Material der Mastomecz-Gruppe (Maslomccz und Grodek) verwandt, aber auch mit denjenigen anthropologischen Typen, die für die slawischen Gruppen des 10. - 13. Jhs. charakteristisch sind. Die Schädel aus den nordorientierten westukrainischen Gräbern erweisen sich im allgemeinen als relativ archaisch. Die Entstehung des dolichokranischen Typus mit engem Gesicht, der für diese Bestattungen typisch ist, erfolgte in einer zeitlich weit entfernten Periode, u. z. in der europäischen Schnurkkeramikkultur..

Language: Russian

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 Cite as:

Rudic, T. 1999. K voprosu ob oriyentatsii pogrebennykh na mogilnikakh chernyakhovskoy kultury (po materialam antropologii) (Die Orientierung der Leichen in den Gräberfeldern der Cernjachov-Kultur (nach den anthropologischen Angaben)). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 126-134 (in Russian).

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One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Die Metallkämme der jüngeren römischen Kaiserzeit in Südosteuropa, 112-125

Maxim LEVADA

 Es handelt sich hier um Metallkämme im Bereich der Cemjachov-Kultur. Das Ziel der Bearbeitung ist, die Verbindungen zwischen Mitteleuropa, Südskandinavien und der Waldsteppenzone Osteuropas festzustellen. Im Bereich der Cernjachov-Kultur und in den angrenzenden Gebieten wurden 20% aller europäischer Metallkämme gefunden. Im zur Verfügung stehenden Material lassen sich fünf Typen und zahlreiche Varianten unterscheiden. Als Hauptkriterium der Gliederung in Typen wurden die Form des Kammes, in Varianten - das Ornament angenommen. Der Mangel an Funden in gut datierbaren Fundkomplexen ist der Grund, dass das Erscheinen der Metallkämme in Osteuropa schwierig genau zu datieren ist. Aller Wahrscheinlichkeit nach, gelangten diese Gegenstände ins Schwarzmeergebiet in einem Strom mit den monströsen Fibeln zusammen. Später, als die Verbindungen zwischen Germania libera und Skythien schwächer wurden, hört die Entwicklung der monströsen Fibeln in Südosteuropa auf, während sich die Tradition der Eisenkämme selbstständig fortsetzt. Es treten neue Typen und Bronzekämme auf. Das Vorkommen der Metalkämme in Südosteuropa lässt sich wahrscheinlich - doch mit Vorbehalten - mit der Geschichte der Heruler am Schwarzmeer verbinden.

Language: Russian

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 Cite as:

Levada, M. 1999. Metallicheskiye grebni pozdnego rimskogo vremeni v Yugo-Vostochnoy Evrope (Die Metallkämme der jüngeren römischen Kaiserzeit in Südosteuropa). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 112-125 (in Russian).

VITA ANTIQUA Library                                                           ISBN 966-95597-1-5

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Die sog. «sarmatischen» Fibeln in Mittel- und Osteuropa, 87-111

Magdalena MACZYNSKA

 Die sog. «sarmatischen» Fibeln mit hohem Nadelhalter und oberer Sehne, mit Sehnenhaken bzw. Kopfknopf erweckten seit langem das Interesse besonders der ungarischen und slowakischen Forschem. Ihr Name wurde von T. Kolnik in die Fachliteratur eingetragen.

In dem vorgelegten Beitrag wurden Fibeln des «sarmatischen» Typs gesammelt und kartiert. Ihre Vorformen sind im spätskythischen Gräberfeld Skifskij Neapel’ auf der Krim, in der antiken Stadt Olbia, im Bereich der dakischen Kultur in der Walachei und im sarmatischen Gebiet Ostungams zu notieren. Die grössten Konzentrationen lassen sich in der Walachei, am oberen Dnestr und an der mittleren Donau beobachten. Im weiter nach Norden gelegenen Gebieten kommen sie meistens in der Przeworsk-Kultur vor. Die «sarmatischen» Fibeln sind in den geto-dakischen und sarmatischen Kulturen in die zweite Hälfte des 2. und den Anfang des 3. Jhs. datiert, in der Przeworsk- und der Wielbark-Kultur in die Stufe C la, teilweise auch in die Stufe C lb datiert, was der zweiten Hälfte des 2. und der ersten Hälfte des 3. Jhs. entspricht.

Ausser den vom Süden importierten «sarmatischen» Fibeln verbreitete sich im Barbaricum auch ihre lokale Herstellung, wofür eine neuentdeckte Gussform aus Thüringen, eine eiserne Nachahmung vom Bereich der Przeworsk-Kultur und einige Vorformen aus dem pommerschen Hortfund sprechen.

Der Ursprungsgebiet der «sarmatischen» Fibeln ist im dakischen und sarmatischen Milieu, d.h. in der Walachei und Ostungam zu suchen, wo sie sich unter dem provinzialrömischen Einfluss entwickelt haben und woher ihre Vorfomen auch bekannt sind. Von daher haben sie sich ins obere Dnestrgebiet und weiter nach Norden, hauptsächlich in die Przeworsk-und Wielbark-Kultur verbreitet. Vielleicht ist ihre Herkunft noch weiter nach Osten zu suchen, d.h. an der nördlichen Schwarzmeerküste, doch es mangelt immer noch an überzeugende Belege.

Die Fibeln mit hohem Nadelhalter und oberer Sehne sind ein ausgesprochener Bestandteil der Frauentracht. Sie treten ausschliesslich in Frauenbestattungen und Siedlungsfiinden, nie dagegen in Waffengräbem.

Language: Russian

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 Cite as:

Maczynska, M. 1999. O tak nazyvayemykh «sarmatskikh» fibulakh v Sredney i Vostochnoy Evrope (Die sog. «sarmatischen» Fibeln in Mittel- und Osteuropa). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 87-111 (in Russian).

VITA ANTIQUA Library                                                                               ISBN 966-95597-1-5

One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Die Leitfunde der Endphase der Cemjachov-Kultur: 1. Dickwandige Glasbecher mit geschliffener und plastischer Dekoration: konische Formen und Fussbecher (Eggers 236 - 238; Straume VI - IX), 48-86

Igor GAVRITUCHIN

 Eine der wichtigsten Fragen in der Geschichte Mittel- und Osteuropas am Anfang der Völkerwanderungszeit ist, eine Phase nach dem Ermanarichs Tod in der Cemjachov-Kultur aussondem zu können. Diese Phase entspricht gleichzeitig dem Hunnenreich im Südosten des europäischen Barbaricums. Da es nicht möglich ist, die Cemjachov-Kultur im Sinner der feinen absoluten Chronologie zu gliedern, wird es nötig die Leitfunde zu untersuchen, die es ermöglichen, eine Reihe von geschlossenen Komplexen bzw. Phasen der relativen Chronologie der Cemjachov-Kultur mit den Funden «nach 370/380» zu synchronisieren.

Es wird hier versucht, die Datierung der in der Cemjachov-Kultur spätesten Typen von dickwandigen Glasbechem mit geschliffener und plastischer Dekoration festzustellen. Zu diesem Zweck wurde eine Klassifizierung durchgeführt, die genauer als die Systeme von G. Rau und E. Straume ist und neue Serien und Varianten beinhaltet. Abb. 19 zeigt die Zusammenfassung der Ergebnisse, die als Diskussionbeitrag gedacht ist. Für weitere Untersuchungen werden folgende Richtungen vorgeschlagen:

  1. Das evolution-typologische Schema der dickwandigen Glasbecher mit genannten Dekoration, was einige, bisher im breiteren Rahmen funktionierende Datiemngen verfeinern lässt.
  2. Die lokale Spezifik der ausgegliederten Serien zu untersuchen. Einerseits wird die Bedeutung der Glasgefässe als synchronisierende Indikatore hervorgehoben, andererseits wird es dadurch möglich, die lokale feine Chronologie zu verbessern.
  3. Den Entwicklungsrhytmus der Glasgefässe mit Fibeln, Schnallen, Schmuck u.a. sowie mit wichtigen historischen Ereignissen zu vergleichen.

Language: Russian

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Cite as:

Gavrituchin, I. 1999. Hronologicheskie indikatoryi finala chernyahovskoy kulturyi: 1. Tolstostennyie kubki so shlifovannoy i plasticheskoy ornamentatsiey: konicheskie i s vyidelennoy nozhkoy (Die Leitfunde der Endphase der Cemjachov-Kultur: 1. Dickwandige Glasbecher mit geschliffener und plastischer Dekoration: konische Formen und Fussbecher). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 48-86 (in Russian).

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One hundred years of Chernyakhov culture. Collection of scientific articles. K., 1999

(DE)

Zur Geschichte der letzten Etappe der Cemjachov-Kultur, 39-47

Boris MAGOMEDOV

 Die Krüge mit kanneliertem Bauch von Typen 1 und 6 nach der Klassifikation des Verfassers und die Vasen des sog. Typs «inker Dneperufer» sind im Osten und Westen der Cemjachov-Kultur verbreitet. Sie entstanden in der Ostukraine und gelangten ins untere Donaugebiet mit der Gruppe der Goten des Vitimir, die sich im Jahre 376 Alatheus und Safrax angeschlossen haben. Die Entvölkerung der Ostukraine bestätigt die Verbreitung der Blechfibeln und der späten konischen Nuppengläser. Die Cemjachov-Funde der hunnischen Periode (Stufe Dl) stehen in der Ostukraine mit den nomadischen Bestattungen in Zusammenhang (Kantemirovka, Dmuchajlovka). In derselben Zeit übersiedelt ein Teil der gotischen Cemjachov-Bevölkerung in die Krim. Die späten Fundstellen der Cemjachov-Kultur in der Ukraine lassen sich mit den Gruppen des Vinitharius (Zentralukraine) und des Gesimund (Schwarzemeergebiet) identifizieren.

Language: Russian

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 Cite as:

Magomedov, B. 1999. K istorii final'nogo etapa chernyahovskoj kul'tury (Zur Geschichte der letzten Etappe der Cemjachov-Kultur). In: Levada, M.E. (ed.). Sto let chernyahovskoy kulture (One hundred years of Chernyakhov culture). Collection of scientific articles. K.: VITA ANTIQUA Library, 39-47 (in Russian).